Ein Abend – zwei Tanzstücke
In Shared Spaces | JUST BREATHE
Ein Abend – zwei Tanzstücke
In Shared Spaces | Just Breathe
Zwei Vorarlberger Tanzkompanien präsentieren ihre aktuellen Stücke
IN SHARED SPACES
IN SHARED SPACES ist eine Koproduktion der Vorarlberger Tanzkompanie OTROS AMORES und einem Künstler:innen-Kollektiv aus Buenos Aires. Sich fluide zwischen Tango und zeitgenössischem Tanz bewegend, spielt das Stück mit traditionellen Rollen und eröffnet der Weiblichkeit neuen Entfaltungsraum. Simultan und live performed auf zwei Kontinenten, verbunden durch den Cyberspace – einmal Buenos Aires und zurück.
Spannung liegt in der Luft, wenn sich bewegte Bilder und Live-Musik zwischen den jeweils 11.355 Kilometer entfernten Bühnenräumen übertragen, miteinander interagieren und neue Bild- und Klangkompositionen schaffen. Leinwand und Bildschirm zoomen dabei in die jeweilige Parallelwelt des Frauseins und lassen unterschiedliche Akzentuierungen des Themenfeldes Emanzipation erkennen. Das Stück spielt mit Klischees und Tanzgenres, verweigert sich dabei gänzlich dem machoiden Charakter des Tangos und plädiert für intuitive Weiblichkeit abseits patriarchaler Lesart. Mittels Bewegungselementen und Kameraeinstellungen werden Blicke neu und anders auf den weiblichen Körper gelenkt. Der Tango wird in seine Grundelemente zerlegt und in die Sprache des zeitgenössischen Tanzes eingeflochten.
In Shared Spaces ist der zweite Teil der hybrid angelegten Tanzserie „Tango Tanz Trilogy“ mit der aus Argentinien stammenden und seit über 20 Jahren in Hard lebenden Tänzerin Claudia Grava. Auf der Bühne vor Ort begleitet sie die Cellistin Yenisey Rodriguez. Aus Buenos Aires zugeschaltet sind die Tänzerinnen Veronica Litvak und Liliana Tasso sowie Musiker Daniel Vacs. „Die Pandemiezeiten ermutigten uns, unsere digitalen Kommunikationskanäle auch in die Choreografie einzubinden, dabei Sichtfelder zu erweitern und sie mit der emotionalen Bewegungssprache des Tangos zu verbinden. So entstand die Idee von IN SHARED SPACES – zwei, zeitgleich an verschiedenen Orten inszenierte Performances, die im jeweiligen Publikumsraum zu einem Werk verschmelzen“, so Claudia Grava. Ungewöhnliche Kamerawinkel brechen dabei mit der Projektion des Perfekten – gerade auch in Bezug auf das Schönheitsideal der Frau. Kein Filter, keine Retusche. Stattdessen ein Stück wie eine Umarmung.
Mitwirkende Österreich: Claudia Grava: Idee, Choreografie, Künstlerische Leitung, Tanz / Yenisey Rodriguez: Cello / Sarah Mistura: Videotechnik & Streaming
Mitwirkende Argentinien: Veronica Litvak, Liliana Tasso: Idee, Choreografie, Künstlerische Leitung, Tanz / Daniel Vacs: Bandoneon, Klavier, Sound und Musik Komposition / Federico Videla: Streaming
Weiterführende Infos: intangotanz.com, otrosamores.com
JUST BREATHE
Tanz
Stimme
Atem
eine Performance
Jeder Mensch startet das Leben mit einem einATMEN und jeder Mensch beendet das Leben mit einem ausATMEN. Alles was dazwischen ist sind unzählige ATEMzüge- volle, flache, leere, kräftige, schwache, schnelle, tiefe, anhaltende,...
Der ATEM ist das Instrument, das uns im Körper sein lässt, das uns leben lässt, das uns ganz Sein lässt. Wenn man uns dem ATEM beraubt, beraubt man uns unserem Leben und unserer Freiheit. Wir wollen den ATEM auf spielerische Weise untersuchen und eine Ode an das Leben tanzen! Die Luft zum ATMEN verbindet uns alle. Wir ATMEN dieselbe Luft aus und ein. Mit diesem Gedanken verschieben sich plötzlich die Grenzen. Diese Grenzen wollen wir sichtbar und unsichtbar machen. ATEM ist das Bindeglied zwischen bewussten und unbewussten Prozessen im Menschen. Der ATEM bringt uns ganz zu uns selbst. Er kann Prozesse in Gang bringen und er reagiert auf jede kleinste Veränderung. Wie kann dies auf einer Bühne gezeigt werden?
Macht es etwas mit uns, wenn wir nicht ohne barriere ATMEN können?
Der Dauerlauf des Lebens, der uns allzu oft den ATEM raubt?
Was engt uns ein, was hindert uns daran, frei zu ATMEN?
Was geschieht mit uns, mit unserer oft ATEMLOSEN Gesellschaft?
Wir möchten mit dem Mittel der Überzeichnung arbeiten, an unsere Grenzen gehen, Leichtigkeit erzeugen. Arbeiten werden wir in einem ersten Schritt jeweils alleine. Die Sängerin mitihrer Stimme, und Martin und Carolina mit ihrem Körper. Alle gehen auf die Suche nach ihrem ganz eigenen persönlichen Zugang zur ATMUNG. Wohin führt mich meine Atmung?
Wir stellen uns die Frage:
Wie bringt mich mein ATEM in Bewegung, in eine ganz authentische Bewegung, die von Innen heraus entsteht und nicht konstruiert wird? Danach treffen wir uns und bringen das gefundene Material zusammen. Es
entsteht Duos, Trios, und auch Soli, die durch die anderen unterstützt oder kontrastiert werden. Wir nutzen die Energie, die uns das ATMEN gibt, für skurile, überzogene Momente, für poetische und – hoffentlich auch lustige Bilder.
TänzerInnen:
Martin Birnbaumer, Carolina Fink
Choreographie:
Martin und Carolina
Musik:
Aja Zischg (Gesang, Atem, Loop Gerät)